Informationsübertragung an den Synapsen
Synapsen sind Kontaktstellen zwischen Nervenzellen oder anderen Zellen wie Muskel- oder Drüsenzellen. Bei diesen Verbindungen fließt die Information nur in eine Richtung: von der präsynaptischen Zelle (sendende Nervenzelle) zur postsynaptischen Zelle (empfangende Zelle). Die Kommunikation erfolgt durch chemische Botenstoffe, sogenannte Transmitter wie Acetylcholin oder Dopamin.
Der Signalweg ist erstaunlich präzise: Ein elektrisches Signal (Aktionspotential) erreicht das Endknöpfchen der sendenden Nervenzelle und löst eine Spannungsänderung aus. Dadurch öffnen sich Calciumionenkanäle, und Ca²⁺-Ionen strömen ein. Diese Calcium-Welle führt dazu, dass kleine Bläschen (Vesikel) mit den Transmittern mit der Zellmembran verschmelzen und ihre Botenstoffe in den synaptischen Spalt freisetzen.
Die Transmitter docken an der postsynaptischen Membran an spezifische Rezeptoren an. Diese Bindung öffnet Ionenkanäle, wodurch bestimmte Ionen (wie Natrium oder Kalium) fließen können. Dadurch entsteht entweder ein erregendes postsynaptisches Potential (EPSP) oder ein hemmendes postsynaptisches Potential (IPSP) in der Empfängerzelle.
Wusstest du? Jede Nervenzelle verwendet nur eine Art von Transmitter, aber unsere etwa 86 Milliarden Nervenzellen bilden zusammen über 100 Billionen Synapsen! Das macht unser Gehirn zum komplexesten Netzwerk im Universum.
Nach ihrer Aufgabe lösen sich die Transmitter wieder von den Rezeptoren. Sie können dann entweder von der präsynaptischen Zelle wiederaufgenommen oder durch spezielle Enzyme im synaptischen Spalt abgebaut werden. Dieser Recycling-Prozess ermöglicht eine kontinuierliche Kommunikation zwischen den Nervenzellen.