Blasenfunktion und Katheterversorgung
Die Harnblase kann 800-1000ml fassen und meldet über Dehnungsrezeptoren ihren Füllstand ans Gehirn. Der komplette Miktionsvorgang ist ein perfekt orchestriertes Zusammenspiel zwischen Blasenmuskel, Schließmuskeln und Gehirn.
Beim Toilettengang hebt das Gehirn bewusst die Unterdrückung auf - parasympathische Nervenfasern aktivieren den Blasenmuskel, die Sphinkter öffnen sich, und die Beckenbodenmuskulatur senkt sich. Manchmal hilft die Bauchpresse beim vollständigen Entleeren.
Inkontinenzhilfsmittel müsst ihr individuell auswählen. Transurethrale Katheter für kurze Zeit, suprapubische für länger. Bei aufsaugenden Hilfsmitteln kommt es auf Schweregrad und Mobilität an - mobile Patienten brauchen andere Lösungen als bettlägerige.
Kondomurinale sind für Männer oft angenehmer als Dauerkatheter, Inkontinenzvorlagen mit Netzhöschen bieten Frauen mehr Sicherheit.
💡 Merksatz: Je länger die Harnableitung, desto eher suprapubischer statt transurethraler Katheter!