Molekulare Verwandtschaft und DNA-Analyse
Die molekulare Verwandtschaft zwischen Organismen lässt sich anhand ähnlicher Strukturen und homologer Merkmalsausprägungen feststellen. Diese Ähnlichkeiten basieren auf übereinstimmenden molekularbiologischen Informationen, insbesondere in den Basensequenzen der DNA.
Definition: Homologe Merkmalsausprägungen sind ähnliche Eigenschaften verschiedener Organismen, die auf einen gemeinsamen evolutionären Ursprung hindeuten.
Ein wichtiger Ansatz zur Bestimmung der Verwandtschaft ist der Vergleich Aminosäuresequenzanalyse und DNA Sequenzanalyse. Dabei werden Proteine untersucht, die in vielen Organismen vorkommen, wie beispielsweise das Enzym Cytochrom c.
Beispiel: Das Enzym Cytochrom c ist in zahlreichen Organismen zu finden und eignet sich daher gut für vergleichende Analysen.
Die Unterschiede in den Aminosäuresequenzen dieser Proteine geben Aufschluss über die Nähe der Verwandtschaft zwischen Arten. Allerdings ist zu beachten, dass ähnliche Funktionen auch durch konvergente Evolution entstehen können, was zu Analogien führt, die keinen direkten Nachweis für Verwandtschaft darstellen.
Highlight: Bei der Analyse von Proteinsequenzen konzentriert man sich besonders auf die für die Funktion wesentlichen Abschnitte, da diese evolutionär konservierter sind.
Die DNA Sequenzanalyse bietet einen noch direkteren Zugang zur genetischen Verwandtschaft Mensch und anderen Organismen. Nahe verwandte Organismen weisen ähnliche Triplettsequenzen auf. Für Verwandtschaftsanalysen werden bevorzugt DNA-Abschnitte gewählt, die nicht der Selektion unterliegen und sich relativ gleichmäßig über Generationen hinweg verändern.
Vocabulary: Genetische Marker sind ausgewählte DNA-Abschnitte, die für spezifische Fragestellungen in der Verwandtschaftsanalyse genutzt werden.
Ein besonders nützliches Werkzeug für die Verwandtschaftsanalyse ist die Mitochondrien DNA Funktion in der Evolutionsforschung. Die mitochondriale DNA-Analyse hat mehrere Vorteile:
- Sie wird ausschließlich in der mütterlichen Linie vererbt.
- Es findet keine Meiose oder Rekombination statt.
- Die Vererbung ist leicht rekonstruierbar.
Highlight: Die Mitochondriale DNA Besonderheit der rein mütterlichen Vererbung macht sie zu einem wertvollen Instrument in der Mitochondriale DNA Forensik und für Studien zur Mitochondriale DNA Evolution.
Für die Analyse übergeordneter Verwandtschaftsgruppen werden oft nicht-codierte, hochvariable Bereiche der DNA bevorzugt. Bei der Untersuchung von Organismengruppen, die sich vermutlich erst kürzlich voneinander getrennt haben, konzentriert man sich auf Regionen mit hohen Mutationsraten, wie beispielsweise Mikrosatelliten-Fragmente.
Vocabulary: Mikrosatelliten sind kurze, sich wiederholende DNA-Sequenzen, die aufgrund ihrer hohen Mutationsrate besonders geeignet für die Analyse enger Verwandtschaftsbeziehungen sind.
Diese molekularen Methoden ermöglichen es Wissenschaftlern, die genetische Variation (Mensch) zu untersuchen und präzise Aussagen über die genetische Übereinstimmung Mensch Tier zu treffen. Sie sind grundlegend für die moderne genetische Genealogie Deutschland und weltweit.