Nervenzellen und Reize
Nervenzellen (Neuronen) sind spezialisierte Zellen, die Informationen leiten und verarbeiten können. Beim klassischen Reiz-Reaktions-Schema erfolgt zuerst die Reizaufnahme durch spezialisierte Rezeptorzellen, dann die Weiterleitung über sensorische Nervenzellen zum Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark), wo die Verarbeitung stattfindet, und schließlich die Ausführung über motorische Nervenbahnen zu Effektoren wie Muskeln.
Ein Reiz ist ein physikalischer, chemischer oder mechanischer Umwelteinfluss, der in Sinneszellen eine Veränderung hervorrufen kann. Wichtig ist dabei das Alles-oder-Nichts-Prinzip: Ein Reiz muss einen bestimmten Schwellenwert erreichen, damit überhaupt eine Reizweiterleitung erfolgt.
Je nach Reizart sind unterschiedliche Sinneszellen und Sinnesorgane zuständig. Druckreize werden durch Vater-Pacini-Körperchen in der Haut aufgenommen, Lichtreize durch Sehsinneszellen im Auge, Temperaturreize durch spezielle Sinneszellen in der Haut und so weiter.
💡 Wusstest du? Reflexe sind die einfachste Form der Verschaltung von Reizen. Sie ermöglichen eine immer gleiche, meist sehr schnelle Reaktion ohne Beteiligung des Bewusstseins. Bekannte Beispiele sind der Knieschenen-, Lidschluss- und Pupillenreflex.