Demyelinisierung und ihre Folgen
Die Abbildung zeigt vier Stadien der Demyelinisierung - von gesund bis komplett zerstört. Im normalen Axon sind die Natriumkanäle nur an den Ranvierschen Schnürringen konzentriert, wodurch das Signal von Knoten zu Knoten "springt" (saltatorische Erregungsleitung).
Bei akuter Demyelinisierung wird die Myelinscheide angegriffen, die Signalübertragung wird langsamer aber funktioniert noch. In der chronischen Phase ist das Myelin größtenteils zerstört - die Erregungsleitung wird extrem verlangsamt oder funktioniert gar nicht mehr. Im Endstadium degeneriert sogar das Axon selbst.
Das erklärt, warum MS-Patienten so unterschiedliche Symptome haben: Je nachdem welche Nervenbahnen betroffen sind, entstehen Bewegungsstörungen, Lähmungen, Seh- oder Sprachprobleme. Da die Krankheit schubweise verläuft und verschiedene Hirnregionen betrifft, ist jeder Patient-Verlauf einzigartig.
Wichtig: MS ist unberechenbar, weil sie überall im ZNS auftreten kann - daher die sehr verschiedenen Symptome bei Patienten.