MS-Stadien und ihre Auswirkungen
Bei MS durchlaufen die Nervenzellen verschiedene Demyelinisierungsstadien mit unterschiedlichen Folgen. Das erklärt, warum die Symptome bei MS-Patienten so verschieden sind.
Akute Demyelinisierung bedeutet, dass die Myelinscheide zerstört wird, aber noch keine neuen Natriumkanäle gebildet wurden. Deshalb können Aktionspotentiale nicht weitergeleitet werden - es kommt zu Ausfällen.
Bei chronischer Demyelinisierung hat der Körper neue Natriumkanäle gebildet. Die Erregungsleitung funktioniert wieder, ist aber deutlich verlangsamt, da die isolierende Myelinscheide fehlt.
Degenerierte Axone sind komplett zurückgebildet und haben keinen Kontakt mehr zur nächsten Nervenzelle. Hier ist keine Erregungsleitung mehr möglich - die Schäden sind irreversibel.
Das uneinheitliche Krankheitsbild entsteht, weil verschiedene Stadien gleichzeitig auftreten können und je nachdem, welche und wie viele Neuronen betroffen sind, unterschiedliche Symptome entstehen.
Verstehen: Manche MS-Symptome sind reversibel (akute Phase), andere bleiben dauerhaft (degenerierte Axone)!