Räuber-Beute-Beziehungen und Parasitismus
Räuber-Beute-Beziehungen sind überall in der Natur zu finden und folgen klaren Regeln. Räuber töten ihre Beute zur Nahrungsgewinnung und reduzieren dadurch deren Population. Wichtig: Pflanzenfresser sind keine Räuber, da sie Pflanzen meist nur schädigen, aber nicht töten.
Die Coevolution sorgt für einen ständigen "Rüstungswettlauf": Räuber entwickeln bessere Jagdtechniken (Tarnung, Gift, Krallen), während Beutetiere ihre Flucht- und Schutzmechanismen verbessern (Warntracht, Tarnung, Abschreckung).
Das Lotka-Volterra-Modell beschreibt drei wichtige Regeln: Die Populationen schwanken periodisch, wobei die Räuberpopulation der Beutepopulation phasenverzögert folgt. Die langfristigen Mittelwerte bleiben konstant. Nach gleicher Dezimierung erholt sich die Beutepopulation schneller.
Merke dir: In der Realität ist das Modell zu vereinfacht - Räuber haben meist mehrere Beutearten und abiotische Faktoren spielen eine große Rolle!
Parasitismus unterscheidet sich grundlegend von Räuberei: Parasiten schädigen ihre Wirte, ohne sie zu töten, und sind meist wirtsspezifisch. Der Wirtswechsel zwischen Zwischenwirt (ungeschlechtliche Vermehrung) und Endwirt (geschlechtliche Vermehrung) erhöht die Überlebenschancen der Parasiten erheblich.