Aufbau und Eigenschaften von Prokaryoten
Prokaryotische Zellen (Procyten) sind nur etwa 1/10 so groß wie eukaryotische Zellen. Ihr wichtigstes Merkmal: Sie besitzen keinen echten Zellkern mit Kernhülle. Stattdessen liegt ihre DNA als ringförmiges Molekül (Bakterienchromosom) frei im Zellplasma.
Eine Procyte ist von mindestens einer Zellmembran umgeben und besitzt typischerweise eine Zellwand sowie eine schützende Schleimhülle. Viele haben auch Geißeln zur Fortbewegung. Interessant sind auch die Plasmide – kleine zusätzliche DNA-Ringe, die unabhängig vom Hauptchromosom existieren.
Die Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich durch Querteilung: Das Bakterienchromosom wird verdoppelt, dann bildet sich eine trennende Zellmembran. Die genetische Vielfalt entsteht durch den Austausch von Plasmiden über Zellplasmabrücken und durch Mutationen. Diese Mechanismen ermöglichen eine schnelle Anpassung an wechselnde Umweltbedingungen.
💡 Wusstest du? Die Stoffwechselvielfalt bei Prokaryoten ist größer als bei Eukaryoten. Sie können aerob (mit Sauerstoff) oder anaerob (ohne Sauerstoff) leben und manche können sogar zwischen beiden Formen wechseln!
Prokaryoten können auch in ihrer Ernährungsweise unterschiedlich sein: Autotrophe Arten können sich selbst ernähren - entweder durch chemische Reaktionen (chemoautotroph) oder mithilfe von Sonnenlicht (fotoautotroph). Nach ihrer Form unterscheidet man Kokken (kugelförmig), Stäbchen und Spirillen (spiralförmig).
Neben Bakterien gibt es noch die Archaeen – ebenfalls Prokaryoten, die oft an extremen Standorten wie heißen Quellen leben. Sie ähneln im Aufbau den Bakterien, sind aber oft an Bedingungen angepasst, die an die Frühzeit des Lebens auf der Erde erinnern.