Ribosomen Aufbau und Funktion
Ribosomen sind kleine ovale Partikel 20−30nmgroß, die aus Proteinen und ribosomaler RNA bestehen. Der Name leitet sich aus "ribonucleic acid" und dem griechischen "soma" (Körper) ab. Diese winzigen Strukturen kommen sowohl frei im Cytoplasma als auch am Endoplasmatischen Retikulum (ER) vor, wo sie das raue ER bilden.
Jedes Ribosom besteht aus zwei unterschiedlich großen Untereinheiten, die zusammenarbeiten. Mehrere Ribosomen können sich zu einem Polysom zusammenschließen, was die Translation der mRNA beschleunigt. Bei Prokaryoten finden wir 70S-Ribosomen, während Eukaryoten 80S-Ribosomen im Cytoplasma besitzen. Diese Unterscheidung erfolgt durch den Sedimentationskoeffizienten (S), der misst, wie schnell Teilchen in einer Zentrifuge absinken.
Die Translation ist die Hauptfunktion der Ribosomen. Die kleine Untereinheit liest die mRNA ab und verhindert Fehler in der Proteinzusammensetzung. Die große Untereinheit verbindet einzelne Aminosäuren miteinander zum fertigen Protein. Freie Ribosomen im Cytoplasma produzieren Proteine für das Cytoplasma, während Ribosomen am ER Proteine herstellen, die ins ER-Lumen geleitet werden.
Wusstest du? In den Mitochondrien und Plastiden (bei Pflanzen) befinden sich spezielle Ribosomen, die den prokaryotischen 70S-Ribosomen ähneln. Dies unterstützt die Endosymbiontentheorie, die besagt, dass diese Zellorganellen ursprünglich einmal freie Bakterien waren!