RNA-Prozessierung bei Eukaryoten
Stell dir vor, deine frisch transkribierte RNA ist wie ein rohes Manuskript - sie braucht noch Bearbeitung, bevor sie verwendet werden kann! Die RNA-Prozessierung verwandelt die unreife prä-mRNA in eine fertige, transportfähige mRNA.
Dieser Prozess ist bei Eukaryoten nötig, weil die prä-mRNA erst aus dem Zellkern durch die Kernporen ins Cytoplasma gelangen muss. Ohne Schutzmaßnahmen würde sie auf diesem Weg beschädigt werden oder von Enzymen abgebaut.
Die RNA-Prozessierung hat zwei wichtige Funktionen: Sie schützt die RNA vor Beschädigungen und entfernt unnötige Abschnitte (Introns), die nicht für Proteine codieren. So wird aus der rohen prä-mRNA eine funktionsfähige mRNA, die bereit für die Translation ist.
Merktipp: Bei Prokaryoten gibt es keine RNA-Prozessierung, weil dort Transkription und Translation direkt hintereinander im Cytoplasma ablaufen!
Der gesamte Ablauf besteht aus vier Schritten: Capping, Polyadenylierung, Editing und Spleißen. Jeder Schritt hat eine spezielle Funktion und macht die mRNA stabiler und vielseitiger. Das Spleißosom spielt dabei eine zentrale Rolle beim Entfernen der Introns und beim alternativen Spleißen, wodurch aus einer DNA-Sequenz mehrere verschiedene Proteine entstehen können.