Grundlagen des postdramatischen Theaters
Vergiss alles, was du über klassisches Theater weißt! Im postdramatischen Theater steht der Text nicht mehr im Mittelpunkt, sondern wird gleichberechtigt mit Mimik, Gestik und anderen Elementen behandelt. Die Inszenierung verzichtet bewusst auf zusammenhängende Geschichten und klare Figuren.
Die Struktur wird komplett aufgebrochen: Keine linearen Erzählungen mehr, sondern Texte werden wie Steinbrüche behandelt - einzelne Brocken werden herausgebrochen und neu zusammengesetzt. Szenen folgen frei aufeinander, ohne dass Ort, Zeit oder Handlung logisch zusammenpassen müssen.
Parataxie bedeutet hier, dass alle theatralen Zeichen gleichberechtigt nebeneinanderstehen, ohne zwingend miteinander verbunden zu sein. Das fordert euch als Zuschauer heraus, eigene Verbindungen zu schaffen und eure Sichtweise ständig zu wechseln.
Prüfungstipp: Merkt euch die Begriffe "Montage", "Collage-Prinzip" und "Fragmentierung" - sie sind Schlüsselkonzepte für das Verständnis postdramatischer Inszenierungen.
Das Theater spielt bewusst mit Reizüberfluss und Reduktion: Mal werdet ihr mit unzähligen gleichzeitigen Handlungen überflutet, mal erlebt ihr extreme Leere mit praktisch keiner Handlung. Diese Simultanität überfordert euch systematisch - und genau das ist gewollt!