Grundlagen des Theaters
Theater lebt von der Präsenz der Darsteller auf der Bühne. Eine neutrale Haltung ist wichtig, damit die Darsteller eine Figur darstellen und nicht sich selbst zeigen. Dafür braucht man Körperspannung – nur so lässt sich eine aufrechte, kraftvolle und neutrale Position halten.
Der periphere Blick ermöglicht es Schauspielern, große Flächen wahrzunehmen, ohne direkt hinzusehen. Ein starker Fokus bedeutet, konzentriert und selbstsicher zu sein und private Angewohnheiten zu vermeiden.
Improvisation ist das spontane Handeln ohne Vorbereitung. Sie kann frei oder gezielt (mit Vorgaben) sein und dient zur Material-, Themen- und Ideengewinnung. Wichtige Regeln dabei: Spielen statt reden, spontan handeln, Angebote annehmen und zusammenarbeiten.
💡 Praxis-Tipp: Nutze das "9-Punkte-Feld" zur Orientierung auf der Bühne – jede Position im Raum (vorne links, Mitte mittig, hinten rechts usw.) hat eine andere Wirkung auf das Publikum!
Ausdrucksmittel im Theater
Der Körper ist das grundlegende Ausdrucksmittel im Theater. Veränderungen am Körper beschreiben unterschiedliche Ausdrücke, Einstellungen und Charakterzüge. Mimik (Gesichtsbewegungen) und Gestik (Bewegungen des restlichen Körpers) können trainiert und analysiert werden.
Die Stimme verdeutlicht Emotionen und umfasst mehrere Aspekte: Aussprache, Lautstärke, Geschwindigkeit, Stimmlage, Stimmklang, Pausen, Betonung und Ausrichtung im Raum. Mit Training kann der Umgang mit der Stimme verbessert werden.
Bei Szenen ist ein strukturiertes Protokoll hilfreich: Es beinhaltet die Szenennummer, den Titel, den Aufführraum, den fiktiven Ort, die beteiligten Personen, den Anfang, den Schluss und die Handlung in kurzen Sätzen – so wie das Publikum sie sieht.
Theater am anderen Ort bietet besondere Möglichkeiten: Es ist für alle zugänglich, zieht zufällig Menschen an und eröffnet neue, spannende Blickwinkel. Solche Aufführungen können irritierend wirken, bleiben aber in Erinnerung und haben oft einen experimentellen Ansatz.