Analyse Lyrischer Gedichte: Strukturierte Anleitung
Ein guter Start ist die Hälfte der Analyse! Beginne mit dem TATTE-Satz, der Titel, Autor, Erscheinungsjahr (mit historischem Kontext), Textart (Gedicht) und die Quelle nennt. Formuliere zudem eine erste These zur Intention des Autors. Stelle dann kurz strophenweise den Inhalt des Gedichts dar, um einen Überblick zu gewinnen.
Im Hauptteil deiner Analyse ist es wichtig, zwischen Analyse und Interpretation zu trennen. Starte mit einer detaillierten Inhaltsangabe, stelle einen Bezug zum Titel her und bestimme die Erzählperspektive. Bei der formalen Analyse untersuchst du Strophen- und Versform, Reimschema und Metrum (z.B. Jambus, Trochäus), die Kadenz (männlich oder weiblich) sowie mögliche Enjambements und die verwendete Zeitform. Denke daran: Form und Inhalt hängen zusammen!
💡 Profi-Tipp: Belege deine Beobachtungen immer mit Zitaten aus dem Gedicht - entweder direkt in Anführungszeichen mit Versangabe ("...", V.9) oder indirekt (vgl. V.8).
Untersuche anschließend die sprachlichen und rhetorischen Mittel wie Wortwahl, Sprachstil und besondere rhetorische Figuren. Interpretiere nach jedem genannten Stilmittel dessen Wirkung. Wende dich dann der inhaltlichen Analyse zu: Thematik, Motive, Symbolik, mögliche politische Botschaften und die Figuren bzw. Rollen im Gedicht. Verknüpfe diese Erkenntnisse mit deinen bisherigen Interpretationen.
Der Kontext eines Gedichts ist entscheidend für sein Verständnis. Erkläre historische, kulturelle und soziale Umstände sowie biografische Aspekte des Autors. Überlege, warum sich der Dichter gerade so ausdrückt und was seine Intention sein könnte.
Schließe deine Analyse mit einer Zusammenfassung deiner Ergebnisse ab. Erläutere die Bedeutung und Relevanz des Gedichts, überprüfe deine anfängliche These und füge, wenn gewünscht, eine persönliche Bewertung hinzu. Hat das Gedicht dich zum Nachdenken angeregt?