Inhaltszusammenfassung
Bahnwärter Thiel führt seit 40 Jahren ein geordnetes Leben als Eisenbahnarbeiter. Nach dem Tod seiner ersten Frau Minna bei der Geburt ihres Sohnes Tobias heiratet er die dominante Lene, um eine Mutter für seinen Sohn zu haben.
Thiel gerät in eine sexuelle und wirtschaftliche Abhängigkeit zu Lene, die ihn völlig beherrscht. Sein einziger Rückzugsort wird das abgelegene Wärterhäuschen, wo er seiner verstorbenen Frau gedenkt und eine Art Totenkult pflegt.
Die Situation eskaliert, als Lene beginnt, Tobias zu misshandeln, während Thiel bei der Arbeit ist. Obwohl er die Anzeichen bemerkt, kann er sich nicht gegen Lene durchsetzen - seine körperliche Abhängigkeit zu ihr ist zu stark.
Der Wendepunkt kommt, als die Familie gemeinsam zum Wärterhäuschen fährt, um Kartoffeln anzubauen. Tobias wird von einem Zug überfahren, während Lene auf ihn aufpassen sollte. Thiel verfällt daraufhin in Wahnsinn und ermordet Lene und ihr gemeinsames Kind, bevor er in die Psychiatrie eingeliefert wird.
💡 Merktipp: Die Geschichte zeigt den klassischen Konflikt zwischen geistiger Liebe (Minna) und triebhafter Anziehung (Lene) - ein typisches Motiv des Naturalismus.