Die Handlung - Von der Schule zum Mord
Die Geschichte beginnt ganz normal in einer Schule im Jahr 1937. Der 34-jährige Lehrer ist bei seinen Schülern total unbeliebt, weil er ihre rassistischen Ansichten kritisiert. Die Lage eskaliert im Zeltlager, wo der Schüler Z auf Eva trifft und sein Tagebuch verliert.
Als der Lehrer das Tagebuch liest, entsteht ein Verdacht gegen N wegen Diebstahl. Dann passiert das Schlimmste: N wird ermordet. Plötzlich stehen Z und andere unter Mordverdacht, und die Sache landet vor Gericht.
Das Ende ist krass: T entpuppt sich als der wahre Mörder und bringt sich um. Der Lehrer hat eine Gotteserscheinung im Tabakladen und beschließt, nach Afrika zu gehen. So endet seine Zeit als Lehrer für immer.
Übrigens: Die Sympathiekurve des Lehrers steigt im Laufe der Geschichte - am Anfang findest du ihn vielleicht feige, aber er entwickelt sich zu jemandem mit echten Prinzipien.
Die Hauptfiguren - Jeder hat seine dunklen Seiten
Der Lehrer ist 34 und eigentlich feige - er will nur seinen Job behalten. Trotzdem wird er im Laufe der Geschichte gläubig und mutig. Seine wichtigsten Bezugspersonen sind Caesar, die Hausfrau und später der Pfarrer.
Z ist klein, schlecht in Rechtschreibung und oft jähzornig. Er ist ein Einzelgänger mit naiven Zukunftsträumen und verliebt sich in Eva. Seine alleinerziehende Mutter macht ihm das Leben schwer.
Eva ist 15, groß aber ungepflegt und lebt ein hartes Leben. Sie führt eine Räuberbande an und ist mutig und ehrlich. Ihr Pflegevater missbraucht sie - deshalb sieht die Obrigkeit sie als asozial.
T hat "Fischaugen" und ist der reichste der Schüler. Er ist arrogant, sadistisch und hat keine echten Gefühle. Seine reichen Eltern haben keine Zeit für ihn, also geht er zu Prostituierten.
Krass aber wahr: Horváth benutzt bewusst das N-Wort, um zu zeigen, wie rassistisch die damalige Zeit war - er war selbst gegen Rassismus.
Der historische Hintergrund - Nazi-Deutschland 1937
Die Geschichte spielt 1937, als Hitler schon voll an der Macht war. Die Jugend wurde stark nationalistisch erzogen - sie machten den Hitlergruß und standen "in Reih und Glied". Das Nazi-System wollte Menschen von klein auf gefügig machen.
Im Roman seht ihr typische Nazi-Elemente: Wehrerziehung im Lager, BDM-Lager für Mädchen und Rassenhygiene-Propaganda. Es gab Bücherverbrennung, Zensur und die berüchtigte Reichsschrifttumskammer.
Horváth schreibt wie eine Parabel - ihr sollt selbst die Botschaft finden. Er kritisiert nicht nur Hitler, sondern alle totalitären Regime wie Stalins Sowjetunion. Das macht das Buch auch heute noch aktuell.
Populismus war damals wie heute ein Problem: "Wir sind das Volk" gegen "die Elite". Die Nazis nutzten diese Volksnähe geschickt aus.
Denk dran: Im Roman wird die Situation der Jugendlichen oft verharmlost - in Wirklichkeit war das Nazi-System noch brutaler als dargestellt.