Die Frau des Architekten
Die Frau des Architekten stammt aus einer wohlhabenden Familie und träumt in ihrer Jugend von einem freien Leben als Seiltänzerin oder Dompteurin. Als Sekretärin lernt sie den verheirateten Architekten kennen - ihre Beziehung beginnt während seiner ersten Ehe, und sie muss lange auf ihn warten.
Das Haus am See wird zum Symbol ihrer Liebe und Beziehung. Sie unterzeichnet den Kaufvertrag und verbringt viel Zeit dort als Gastgeberin. Die Ehe bleibt bewusst kinderlos, und sie arbeitet weiterhin im Architekturbüro. Das Haus bietet ihr sowohl Sesshaftigkeit als auch Freiheit.
In den Wechseljahren leidet sie unter dem Alterungsprozess und reibt sich mit Pfefferminze und Kampfer ein - dieser Geruch bleibt im Haus erhalten. Am Kriegsende versteckt sie sich allein im geheimen Zimmer und erlebt eine ambivalente Begegnung mit einem jungen russischen Major, die zum Wendepunkt in ihrer Lebenswahrnehmung wird.
Ihre Zeitwahrnehmung ist zirkulär statt linear - Lachen und Erinnerungen bleiben über Jahrzehnte gleich. Nach dem Krieg entfremdet sich die Ehe, sie folgt ihrem Mann später in den Westen und stirbt schließlich im Altersheim.
Wichtig: Sie repräsentiert die Generation, die von romantischen Illusionen zu schmerzhafter Realitätserkenntnis gelangt.