Anezkas Charakter und Bedeutung
Im Roman zeigt sich Anezka als widersprüchliche Persönlichkeit. Sie ist attraktiv und vorurteilsfrei gegenüber Unerfahrenen wie Franz, zeigt aber auch eine bedenkliche Oberflächlichkeit und mangelnde Fähigkeit, Situationen kritisch zu hinterfragen.
Ihre Strategie im Umgang mit Schwierigkeiten ist bezeichnend für ihre Persönlichkeit: Anstatt Problemen standzuhalten, läuft sie weg, lügt oder nimmt falsche Identitäten an. Ihr Zitat "Manchmal muss man weglaufen" verdeutlicht ihre Lebensphilosophie und steht im Kontrast zu Franz Huchels Charakterisierung, der zunehmend lernt, für seine Überzeugungen einzustehen.
Später geht Anezka eine Beziehung mit einem SS-Mann ein, was ihre opportunistische Anpassungsfähigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus zeigt. Diese Entscheidung ist ein wichtiges Element in der Zusammenfassung des Romans und verdeutlicht, wie verschiedene Figuren unterschiedlich auf die politischen Umwälzungen reagieren - während Otto Trsnjek und Franz Widerstand leisten, passt sich Anezka an.
Prüfungstipp: Achte bei einer Analyse von Anezka besonders auf ihre Entwicklung und wie sie als Kontrastfigur zu Franz fungiert. Ihre Beziehungsdynamik ist ein wiederkehrendes Thema in Abiturprüfungen zu "Der Trafikant".