Seite 2: Fortführung der Analyse und Schlussfolgerung

Fortführung der Deutung

Die Analyse setzt sich mit der zunehmenden Bedrängnis Ills auseinander. Die Güllner setzen verschiedene Taktiken ein, um Ill zum Bleiben zu bewegen:

1. Sie machen sich über seinen Traum, nach Australien zu reisen, lustig.
2. Der Arzt spielt auf die Gefahr für Ill an, um ihm Angst einzujagen.
3. Die Bürger stellen sich einheitlich gegen Ill, sodass er keine Hilfe erwarten kann.

Example: Ills Beobachtung der Werbeplakate und neuen Bauprojekte zeigt, dass die Güllner bereits mit seinem Tod und dem daraus resultierenden Reichtum rechnen.

Quote: "Immer reicher werdet ihr, immer wohlhabender!" (Z.66-67)

Diese Aussage Ills unterstreicht die moralische Verwerflichkeit der Situation.

Psychologische Entwicklung Ills

Die Szene zeigt Ills psychologische Entwicklung von Unsicherheit über Aggression bis hin zur völligen Verzweiflung:

1. Anfängliche Zurückhaltung und Vorsicht
2. Zunehmende Aggressivität als Reaktion auf die Bedrohung
3. Schließliche Resignation und körperlicher Zusammenbruch

Highlight: Ills wiederholte Aussage, dass er zurückgehalten wird, zeigt sein wachsendes Bewusstsein für die wahren Absichten der Güllner.

Schlussfolgerung

Die Szenenanalyse Der Besuch der alten Dame zeigt, wie die Güllner ihr Ziel erreichen, Ill zurückzuhalten, indem sie ihn sowohl körperlich als auch psychisch bedrängen. Die vielen Wiederholungen in den Dialogen dienen dazu, Ill einzuschüchtern und die kollektive Entschlossenheit der Güllner zu unterstreichen.

Definition: Moralische Korruption - In diesem Kontext bezieht sich dies auf die Bereitschaft der Güllner, ihre ethischen Prinzipien für finanziellen Gewinn aufzugeben.

Die Szene endet symbolträchtig mit Ills Zusammenbruch und der Abwendung der Güllner, was die vollständige Isolation und bevorstehende Tragödie Ills vorwegnimmt.

Seite 1: Einleitung und Beginn der Analyse

Einführung in "Der Besuch der alten Dame"

Der Besuch der alten Dame von Friedrich Dürrenmatt, ein Drama aus dem Jahr 1955, thematisiert die moralische Krise in der verarmten Stadt Güllen. Claire Zachanassian, eine ehemalige Bewohnerin, bietet der Stadt eine Milliarde Euro unter der Bedingung, dass ihr ehemaliger Geliebter Alfred Ill getötet wird.

Highlight: Die Schlussszene des zweiten Akts fokussiert sich auf Ills Versuch, aus Güllen zu fliehen, und die Bemühungen der Bürger, ihn daran zu hindern.

Inhaltsangabe der Szene

Die analysierte Szene zeigt, wie Ill plant, die Stadt zu verlassen und nach Australien zu reisen. Die Güllner versuchen, ihn durch Provokationen und subtile Drohungen aufzuhalten.

Beginn der Deutung

Die Szene beginnt mit einer angespannten Atmosphäre. Ills zögerndes Verhalten deutet auf sein Unbehagen hin, während die wiederholten Fragen der Bürger nach seinem Ziel eine bedrohliche Stimmung erzeugen.

Quote: "Wohin geht's denn hin mit dem Koffer" (Z.9-10)

Diese Frage und ihre Wiederholung zeigen die Absicht der Bürger, Ill in die Enge zu treiben.

Vocabulary: Güllner - Einwohner der fiktiven Stadt Güllen

Die Bürger von Güllen, hier als Güllner bezeichnet, agieren als kollektive Einheit gegen Ill.