Der Großbauer und seine vier Töchter
Großbauer Wurrach ist der Patriarch einer einflussreichen Familie, die seit 1650 den Klotthof besitzt. Alle Männer der Familie waren Schulzen (Dorfvorsteher), was ihren hohen gesellschaftlichen Status zeigt. Seine Frau starb bei der Geburt der jüngsten Tochter Klara.
Die vier Töchter Grete, Hedwig, Emma und Klara wachsen ohne Mutter auf. Klara, die Jüngste, entwickelt eine besondere Beziehung zu ihrem Vater und hilft ihm bei allen Aufgaben auf dem Hof. Sie unterscheidet sich stark von ihren Schwestern und heiratet nie.
Klaras Leben wird von einem gescheiterten Verhältnis mit einem Handarbeiter geprägt. Ihr Vater ist strikt gegen diese Beziehung und droht dem Mann sogar. Der Verlobte geht nach Australien, und sie verlieren den Kontakt zueinander.
Nach diesem Verlust verändert sich Klara dramatisch. Sie wird psychisch instabil, verliert ihr Kind und übernimmt männliche Rollen auf dem Hof. Die Dorfbewohner nennen sie "Olle Schulze" und sehen sie als "Mannsweib". Schließlich bringt sie sich im Schnee um - niemand spricht über eine mögliche Heirat.
Wichtig: Diese Geschichte zeigt, wie gesellschaftliche Zwänge und patriarchale Strukturen das Schicksal von Frauen bestimmen können.