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„Der Vorleser“ - Analyse

29.3.2021

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04.05.2020
Analysiere/Interpretiere ,,Der Vorleser", Kapitel 11 Teil 1, S.52, Z.19-S.54, Z.7 unter besonderer
Berücksichtigung der Textstell
04.05.2020
Analysiere/Interpretiere ,,Der Vorleser", Kapitel 11 Teil 1, S.52, Z.19-S.54, Z.7 unter besonderer
Berücksichtigung der Textstell

04.05.2020 Analysiere/Interpretiere ,,Der Vorleser", Kapitel 11 Teil 1, S.52, Z.19-S.54, Z.7 unter besonderer Berücksichtigung der Textstelle für das Verständnis des Verhältnisses zwischen Michael und Hanna. Der mir vorliegende Textauszug entstammt dem von Bernhard Schlink verfassten Roman ,,Der Vorleser", welcher erstmals 1995 erschien. In dem Roman wird die Frage nach Schuld sowie eine Lebenslüge und Leidenschaft im Kontext der Nachkriegszeit behandelt. Während sich die Protagonisten Michael und Hanna im ersten Teil des Romans kennenlernen und ein Verhältnis beginnen woraufhin sie im Laufe der Beziehung verschwindet, trifft Michael diese im zweiten Teil des Buches in einer Verhandlung gegen die, wie sich herausstellt, ehemalige KZ-Aufseherin wieder. Im dritten Teil führt er den Kontakt zu ihr weiter indem er ihr Vorleser wird. Der vorliegende Auszug lässt sich in den ersten Teil des Romans einordnen. Michael und Hanna planen einen gemeinsamen Ausflug. In Kapitel 11, S.52, Z.19-S.54, Z.7, wird zum einen die beidseitige Vorfreude thematisiert, aber auch die Abhängigkeit, die Hanna gegenüber Michael entwickelt zu haben scheint. In der dieser Textpassage wird sehr deutlich, dass Hannas Dominanz kleiner als ihre Abhängigkeit von Michael ist. Aus Scham vor ihrer Schwäche begibt sie sich in eine Abhängigkeit, welche sie als Sorglosigkeit darzustellen versucht. Zudem übernimmt Michael während des Ausflugs die Rolle des Dominanten und wechselt somit die jeweiligen Rollen in ihrer Beziehung erstmals. Der Auszug lässt...

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sich in vier verschiedene Abschnitte gliedern. Zunächst wird die beidseitige Vorfreude auf die gemeinsame Fahrradtour beschrieben (S.52, Z.19- Z.27). Anschließend wird die idyllische Landschaft und Atmosphäre geschildert (S.52, Z.28-S.53, Z.19). In Abschnitt drei (S.53, Z.20-31) wird Michaels Vorfreude und seine Erwartungen bezüglich der Nächte mit Hanna deutlich. Außerdem erkennt man die beidseitige Erschöpfung, derer die beiden aufgrund der Fahrradtour unterliegen. Abschnitt vier (S.54, Z.1-Z.7) verdeutlicht, was Michael für Hanna übernommen hat und welche Mühen er gemacht hat. Schon im ersten Abschnitt macht sich Michaels zunehmende Dominanz und Hannas Verstecken hinter der vermeintlichen Annehmlichkeit des Nicht-Bestimmens bemerkbar. Zum einen wird Michaels Dominanz durch seine Besorgungen für Hanna (vgl. S.52, Z.22) und die alleinige Planung deutlich. Die Tatsache, dass Hanna solche von Michael angeschafften Taschen offenkundig nicht besessen hatte bevor sie solche von ihm bekam, zeigt auch, dass Hanna vermutlich nicht die Möglichkeit hatte zu Reisen. Dies erklärt zudem auch ihr ständiges Umpacken und die anhaltende Vorfreude (vgl. S.52, Z-20ff.). Erstmals wird im Zuge der Reise Hannas Scham vor ihrem Geheimnis deutlich durch das Verstecken hinter der für sie vermeintlichen Annehmlichkeit, nichts bestimmen zu müssen. Indem sie sagt ,,Ich bin jetzt zu aufgeregt. Du machst das schon Jungchen." (S.52, Z.26f.), wird die Abgabe der Dominanz und Kontrolle, die zuvor Hanna inne war, hervorgehoben, zumal im gesamten Textauszug nur selten die wörtliche Rede integriert ist. Zwar ist dieses verdrehte Verhältnis neu in ihrer Beziehung, doch dies scheint die Atmosphäre (siehe Abschnitt 2) nicht zu beeinflussen. Der Ausflug scheint eine Bereicherung für die Beziehung darzustellen, da es ein schönes und verbindendes Erlebnis für die beiden bietet, das ihnen anscheinend hilft ihre Rollen in Hannas Wohnung abzulegen und zu tauschen. Nicht nur in der Planungsphase, sondern auch während des Fahrens (vgl. S.53, Z.10ff.) und beim Essen (vgl. S.54, Z.4ff.), sowie nachts im Hotel (vgl. S.53, Z.26), ergriff er die Initiative und zeigte Dominanz. Seine klaren Vorstellungen und Planungen werden auch durch die Aufzählung,... lieben, einschlafen, aufwachen, uns wieder lieben, wieder einschlafen, wieder aufwachen..." (S.53, Z.22ff.) betont. 04.05.2020 Zudem ist die mehrfache Wiederholung von ,,wieder" auffällig und unterstreicht seine Vorstellungen erneut. Durch die Aufzählung der Michael überlassenen Sachen (vgl. S.54, Z.1-S.54, Z.7) und die darauffolgende und im Auszug seltene wörtliche Rede ,,Ich mag's mich mal um nichts zu kümmern." (S.54, Z.6f.), zeigt sich, dass Hannas Dominanz, die sie außerhalb der Reise an den Tag legt, kleiner ist als die Scham vor ihrer Schwäche sowie die Abhängigkeit von Michael. Deshalb muss sie sich in eine unterwürfige, nicht dominante Position begeben, um ihr Geheimnis zu wahren. Insofern ist der Ausflug zwar fördernd für für Michaels Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, stellt für Hanna aber keine Entwicklung bezüglich des Schamabbaus und des Vertrauensaufbaus zu Michael dar, weshalb sie ihn weiterhin belügt. Dadurch kann sie ihm zwar auf der Reise die Chance geben Sein Selbstwertgefühl zu steigern, aber für Hanna ist es kontraproduktiv ihre Schwäche zu leugnen und zu vertuschen. Abschließend lässt sich festhalten, dass ein Rollentausch in Michael und Hannas Beziehung stattgefunden hat. Während Hanna vor der Reise immer diese Position eingenommen hat, überlässt Hanna Michael die Rolle während der Reise, um ihr Geheimnis wahren zu können. Dafür begab sie sich in eine Abhängigkeit und bietet Michael die Chance Initiative zu ergreifen und sein Selbstwertgefühl durch die ihm überlassene Dominanz zu fördern.