Dramenanalyse: Der zerbrochene Krug
Stell dir vor, du müsstest als Richter einen Fall lösen, bei dem du selbst der Schuldige bist – genau das passiert in Kleists genialem Lustspiel. Im 18. Jahrhundert, im niederländischen Dorf Huisum, steht Dorfrichter Adam vor einem Problem: Er soll herausfinden, wer Marthe Rulls wertvollen Krug zerbrochen hat.
Die Situation wird richtig brenzlig, als Gerichtsrat Walter zur Kontrolle erscheint. Adam muss nun den Prozess gegen den unschuldigen Ruprecht führen, während er selbst der wahre Täter ist. Seine Verlobte Eve weiß die Wahrheit, traut sich aber nicht, Adam zu entlarven.
Der zerbrochene Krug fungiert als zentrales Symbol für die zerbrochene Moral und Gerechtigkeit. Kleist kritisiert hier geschickt den Machtmissbrauch von Autoritäten und die Doppelmoral im Justizsystem.
Merktipp: Adam versucht verzweifelt, den Prozess zu sabotieren und seine Spuren zu verwischen – achte bei der Analyse auf seine widersprüchlichen Aussagen und fehlenden Alibis!
Am Ende wird Adams Schuld aufgedeckt und er flieht. Das Drama zeigt brilliant, wie Wahrheit und Lüge aufeinanderprallen und Gerechtigkeit letztendlich durch Aufdeckung der Korruption erreicht wird.