Barock bis Literatur der DDR
Barock (1600-1720)
Der Dreißigjährige Krieg prägte diese Zeit total. Die Menschen schwankten zwischen "Memento mori" (denk an den Tod) und "Carpe diem" (genieße den Tag). Vanitas war das Zentralmotiv - alles ist vergänglich und eitel. Die Dichter liebten strenge Formen wie das Sonett mit Alexandrinern, um ihre widersprüchlichen Gefühle auszudrücken.
Aufklärung (1720-1800)
Vernunft über alles! Die Aufklärer wollten die Menschen durch Bildung und Toleranz verbessern. Literatur sollte nützlich sein und belehren. Deshalb entstanden viele Fabeln, Parabeln und Lehrgedichte. Die Sprache war klar und verständlich - keine verschnörkelten Metaphern.
Sturm und Drang (1765-1785)
Die junge Generation rebellierte gegen die verkrusteten Verhältnisse! Gefühl schlug Vernunft, der Geniekult entstand. Die Sprache wurde leidenschaftlich mit Ausrufen, Kraftausdrücken und freien Rhythmen. Briefromane wie "Werther" zeigten das individuelle Erleben.
Klassik (1786-1805)
Goethe und Schiller suchten nach Harmonie zwischen Vernunft und Gefühl. Orientiert an der Antike wollten sie den Menschen zu ethischer Vollkommenheit erziehen. Formstrenge war angesagt - geschlossene Dramen, metrisch gebundene Sprache, edle Stoffe.
💡 Merktipp: Jede Epoche reagiert auf die vorherige - Sturm und Drang auf die vernunftbetonte Aufklärung, Klassik auf die Leidenschaftlichkeit des Sturm und Drang.
Romantik (1795-1830)
Sehnsucht, Träume und die "Blaue Blume" - die Romantiker suchten das Unendliche. Sie idealisierten das Mittelalter und die Natur. Volkslieder und Märchen wurden gesammelt, die romantische Ironie entstand. Die Nacht wurde zum Symbol für Geheimnisvolles.
Restaurationszeit (1815-1848)
Nach Napoleon kam die Reaktion. Biedermeier bedeutete Rückzug ins Private, während Vormärz und Junges Deutschland politisch aufbegehrten. Die Zensur war streng, deshalb entstanden hauptsächlich kleinere Formen.
Realismus (1848-1890)
Die Wirklichkeit kam zurück in die Literatur - aber schöngeschönt! Das Hässliche wurde ausgeblendet, das Bürgertum stand im Mittelpunkt. Roman und Novelle wurden zu den wichtigsten Gattungen.
Naturalismus (1880-1900)
Jetzt wurde alles gezeigt - auch das Elend der Arbeiter! Der Mensch galt als Produkt von Vererbung und Milieu. Sekundenstil und Dialekt machten die Darstellung so naturgetreu wie möglich.