Der Architekt – Ein Opportunist der Zeit
Der Architekt ist ein faszinierendes Beispiel für Opportunismus – er passt sich wechselnden politischen Systemen an, um persönliche Vorteile zu erlangen. Während der NS-Zeit tritt er der Reichskulturkammer bei und baut Gebäude für NS-Größen wie Albert Speer, obwohl er selbst eine jüdische Urgroßmutter hat.
Nach der Flucht seines jüdischen Nachbarn übernimmt er dessen Grundstück für einen Spottpreis. Dieser Arisierungsprofiteur handelt stets zu seinen Gunsten, auch wenn es bedeutet, sich von seiner ersten Frau erst nach Unterzeichnung des Kaufvertrags zu trennen. Für seine zweite Frau baut er ein Haus, das Schutz und Beständigkeit gewährleisten soll.
Die Ironie seines Lebens: Trotz materiellen Erfolgs und Karriere erfährt er in der DDR-Zeit einen dramatischen Wandel. Als "Feind der Partei" erklärt, muss er in den Westen fliehen. Seine Architektur, die Heimat und Schutz bieten sollte, kann ihn letztlich nicht vor politischen Umwälzungen bewahren.
Merke: Der Architekt versucht durch sein Haus am See Heimat zu schaffen, doch genau wie bei anderen Figuren im Roman wird diese "Heimsuchung" zum Symbol für Vergänglichkeit und den Einfluss historischer Ereignisse auf persönliche Schicksale.