Brechts Realismus-Konzept
Brecht revolutioniert hier komplett, wie wir über Realismus denken sollten! Er sagt: Vergesst die alten Regeln und "ehrwürdigen Vorbilder" wie Balzac oder Tolstoi. Literatur soll die gesellschaftlichen Machtverhältnisse aufdecken und politisch wirken.
Sein Realismus-Begriff ist radikal anders: Es geht nicht darum, dass man "alles riechen, schmecken, fühlen kann", sondern um gesellschaftliche Analyse. Realistische Literatur soll die "Gesichtspunkte der Herrschenden entlarven" und Veränderung bewirken.
Brecht fordert künstlerische Freiheit - Schriftsteller sollen alle Mittel nutzen, "alte und neue, erprobte und unerprobte". Die Form ist zweitrangig, der politische Inhalt entscheidend.
Das Wichtigste: "Die Zeiten fließen" - was früher realistisch war, kann heute veraltet sein. Neue Probleme brauchen neue literarische Formen.
Kernaussage: Realismus ist für Brecht keine Frage der Form, sondern der gesellschaftskritischen Funktion!