Handlung und Aufbau
Der 20-jährige Siggi Jepsen sitzt in einer Jugendstrafanstalt bei Hamburg und soll einen Aufsatz zum Thema "Die Freuden der Pflicht" schreiben. Zunächst gibt er ein leeres Blatt ab, weil er nicht weiß, wo er anfangen soll. Als Strafarbeit muss er den Aufsatz nachschreiben, wobei er in seine Kindheit zurückblickt.
Der Roman ist in eine Rahmenhandlung (Siggis Gegenwart in der Anstalt) und eine Binnenhandlung (seine Erinnerungen an die Kriegszeit) gegliedert. Im Zentrum steht der Konflikt zwischen Siggis Vater Jens Ole Jepsen, einem pflichtbewussten Dorfpolizisten, und dem Maler Max Ludwig Nansen, der während des Nationalsozialismus mit einem Malverbot belegt wurde.
Hinweis: Achte auf die Symbolik des "leeren Blatts" - es steht für Siggis Schwierigkeit, mit der Vergangenheit umzugehen, aber auch für die Freiheit, die Geschichte neu zu erzählen.
Als Jens Ole Jepsen das Malverbot an Nansen überbringen muss, bittet er seinen Sohn Siggi, den Maler auszuspionieren. Siggi gerät in einen inneren Konflikt, da er den Maler bewundert. Statt ihn zu verraten, hilft er ihm, seine Bilder zu verstecken. Parallel dazu versteckt Siggi auch seinen älteren Bruder Klaas, der sich selbst verstümmelt hat, um dem Kriegsdienst zu entgehen.