Sprachliche Mittel und Interpretation
Die ständigen Wiederholungen fallen sofort auf - der Junge fragt immer wieder nach seinen Kirschen und betont sein Fieber. Das zeigt perfekt, wie seine Krankheit seinen Verstand vernebelt und er nur noch einen Gedanken im Kopf hat.
Die Parataxen (kurze, abgehackte Sätze) passen sowohl zu seinem Fieberzustand als auch zur harten Realität der Nachkriegszeit. 1947 waren Lebensmittel wie Kirschen pure Luxusartikel, die man sich kaum leisten konnte - kein Wunder, dass der Junge so daran hängt.
Borcherts Botschaft ist klar: Krieg macht Menschen misstrauisch, sogar gegenüber der eigenen Familie. Der Junge hat gelernt, dass ihm jeder etwas wegnehmen könnte - selbst sein liebevoller Vater steht unter Verdacht. Am Ende versteckt er sich beschämt unter der Decke, als er seinen Irrtum begreift.
Wichtig für die Klausur: Diese Geschichte zeigt typische Merkmale der Trümmerliteratur - offenes Ende, wenige Charaktere, keine Hintergrundinformationen!