Figuren und ihre Beziehungen
Die Marquise Julietta steht im Zentrum der Geschichte - eine Frau, die enormen gesellschaftlichen Druck aushalten muss. Sie entwickelt sich von einer abhängigen Witwe zu einer selbstbewussten Frau, die für ihre Überzeugungen kämpft.
Graf von F... verkörpert den problematischen Adeligen seiner Zeit. Er rettet die Marquise vor anderen Soldaten, vergewaltigt sie aber selbst - eine krasse Doppelmoral zwischen äußerem Anstand und triebhaftem Verhalten.
Die Eltern der Marquise repräsentieren die rigide Gesellschaft. Der Vater ist autoritär und verliert schnell die Kontrolle, während die Mutter hauptsächlich um den Familienruf besorgt ist und den reichen Grafen als Schwiegersohn durchsetzen will.
Die Familiendynamik ist eindeutig patriarchalisch geprägt - Männer treffen die Entscheidungen, Frauen müssen gehorchen. Dass die Marquise am Ende ihren eigenen Weg geht, war zur damaligen Zeit revolutionär.
Achtung Klausur: Die Figurenkonstellation zeigt perfekt die gesellschaftlichen Machtverhältnisse der Aufklärung - besonders das Verhältnis zwischen Mann und Frau.