Barock (1600-1750): Zwischen Prunk und Vergänglichkeit
Stell dir vor, du lebst in einer Zeit, in der 30 Jahre lang Krieg herrscht und gleichzeitig die Könige in unfassbarem Luxus schwelgen – willkommen im Barock! Diese Epoche war geprägt vom Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der Europa verwüstete, während Herrscher wie der Sonnenkönig Ludwig XIV. in prachtvollen Schlössern residierten.
Die Barock-Autoren beschäftigten sich intensiv mit drei zentralen Motiven: Vanitas (alles ist vergänglich), Memento Mori (denk daran, dass du sterben musst) und Carpe Diem (nutze den Tag). Diese Gegensätze – genannt Antithetik – prägen die gesamte Epoche: Leben und Tod, Reichtum und Armut, Freude und Leid.
Andreas Gryphius schrieb mit "Es ist alles eitel" eines der bekanntesten Vergänglichkeitsgedichte, während Grimmelshausen mit dem "Simplicissimus" den ersten deutschen Schelmenroman verfasste. Die Sprache war voller Metaphern, Hyperbeln und strenger Formregeln – besonders das Sonett war sehr beliebt.
Merktipp: Barock = Gegensätze! Prunk trifft auf Todesbewusstsein, und das spiegelt sich in allem wider.