Sprachliche Gestaltung und Deutung
Gryphius betont die Vergänglichkeit durch verdoppelte Verneinungen wie "nichts ist... kein..." und verstärkt dies durch Aufzählungen und Hyperbeln ("kein Erz, kein Marmor"). Die düstere Stimmung wird durch Personifikationen wie "lacht das Glück" und "donnern der Beschwerden" unterstrichen, die mit Krieg und Zerstörung assoziiert werden können.
Der Dichter verwendet eindrucksvolle Metaphern, indem er das Leben als "Spiel der Zeit" darstellt und den Menschen als vergänglichen Schauspieler. Besonders ausdrucksstark ist die Anapher "als", die dreimal verwendet wird, um die Nichtigkeit des Lebens zu betonen. Die Vergänglichkeitssymbolik wird durch "Schatten, Staub und Wind" sowie den Vergleich des Menschenlebens mit einer "Wiesenblum" verdeutlicht.
Das Sonett folgt dem Vanitas-Gedanken und dem Memento mori (Bedenke, dass du sterben musst). Die verwendeten Antithesen wie "Was jetzt... ist morgen..." verstärken den Kontrast zwischen flüchtigem Glück und unausweichlicher Vergänglichkeit. Einzig die menschliche Seele wird als etwas dargestellt, das "ewig ist" und im Jenseits bestehen bleibt.
Wichtig zu verstehen: Gryphius' Botschaft ist nicht rein pessimistisch - er regt an, sich auf das zu besinnen, was dauerhaft ist: die Seele und das Jenseitige.
Die Entstehungszeit während des Dreißigjährigen Krieges (1637) erklärt die düstere Grundstimmung und die Beschäftigung mit Tod und Vergänglichkeit, die typisch für die Barockdichtung war.