Fabelanalyse schreiben - So gehst du vor
Die Einleitung startet nach dem TATTZ-Prinzip: Titel, Autor, Thema, Zeit und Textsorte. Beim Thema wandelst du die Tiere in ihre menschlichen Gesellschaftsrollen um und reißt die Kernaussage kurz an.
In der Inhaltsangabe fasst du die Handlung knapp in eigenen Worten zusammen. Du gibst hier die Bildebene wieder - also was wortwörtlich passiert. Zeilenangaben sind optional, können aber hilfreich sein.
Die Textanalyse ist der Hauptteil: Hier analysierst du mit direkten und indirekten Zitaten und interpretierst dann die Sach- und Bedeutungsebene. Das bedeutet, du erklärst, was die Tiere wirklich symbolisieren.
Im Schlussteil fasst du ohne Zitate die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und ordnest die Fabel in die Aufklärung ein. Vermeide Ich-Formulierungen und bleibe sachlich.
Tipp: Schreibe grundsätzlich im Präsens, nur in der Inhaltsangabe kannst du den Konjunktiv verwenden.
Tiere und ihre Gesellschaftsrollen sind fest etabliert: Der Fuchs steht für Schlauheit und List, der Löwe für Macht und Stolz. Die Krähe verkörpert Leichtgläubigkeit, während der Wolf das Böse und Lügnerische repräsentiert. Weitere wichtige Charaktere sind der fleißige Biber, der eitle Hahn und der ängstliche Hase.
Die Aufklärung als Epoche prägt Fabeln stark: Sie fordern vernunftgelenktes Denken, Mut und Eigeninitiative. Kants berühmter Ausspruch "Sapere aude" (Wage es zu wissen!) und der "Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit" sind zentrale Konzepte, die ihr in eurer Analyse einbauen solltet.