Figurenkonstellation und Heimatvorstellungen
Stell dir vor, Heimat wäre für jeden Menschen etwas völlig anderes - genau das zeigt dir diese Figurenübersicht. Die verschiedenen Charaktere haben komplett unterschiedliche Ansichten darüber, was Heimat ausmacht.
Klara, die Tochter des Großbauers, sieht den Wald als ihre Heimat - einen Rückzugsort, wo ihr strenger Vater sie nicht erreichen kann. Als Halbwaise isoliert sie sich und träumt davon, ihrer Familie zu entkommen.
Die Frau des Architekten hingegen braucht keinen festen Ort für ihr Heimatgefühl. Sie sehnt sich nach Freiheit und träumt von anderen Berufen, die ihr mehr Autonomie geben würden. Ihr fröhlicher Charakter steht im Gegensatz zu ihrer Sehnsucht nach Veränderung.
Während die Besucherin ihre Heimat in Kindheitserinnerungen und der Zeit vor dem Krieg sucht, erschafft der Architekt seine Heimat ganz neu. Für ihn ist "das Haus eine dritte Haut" - sein Lebensinhalt und sein Ideal zugleich.
Merke dir: Jede Figur definiert Heimat anders - als Ort, Gefühl, Erinnerung oder sogar als etwas, das neu geschaffen werden kann.
Der Kinderfreund flüchtet sich in seine Werkstatt, um Enttäuschungen zu vermeiden, während der Tuchfabrikant seine Heimat in Land, Familie und Tradition findet. Das Mädchen verbindet Heimat mit ihrem Familienhaus am See.
Besonders interessant sind die Schriftstellerin, für die ihre Schreibmaschine Heimat bedeutet, und der Rotarmist, der heimatlos und verzweifelt nach seinem Russland sucht. Der Gärtner findet seine Heimat in der Natur und bleibt dabei geheimnisvoll und beständig.