Gregors Leben vor und nach der Verwandlung
Gregor als Handlungsreisender hasste seinen Job, fühlte sich ausgebeutet und überwacht. Er arbeitete nur, um die Schulden seiner Eltern abzuzahlen - ein Leben ohne eigene Träume oder Beziehungen. Das Bild einer Frau im Pelzmantel an seiner Wand war sein einziger "romantischer" Kontakt.
Die Familiendynamik war schon vor der Verwandlung gestört. Der Vater nutzte Gregor aus und sparte heimlich Geld, während er ihn glauben ließ, die Familie sei völlig mittellos. Die Mutter war zu schwach, um sich durchzusetzen, und Grete lebte als 17-Jährige ohne Verantwortung.
Nach der Verwandlung kehren sich die Rollen um: Der Vater wird wieder aktiv, die Mutter und Grete müssen arbeiten. Paradoxerweise wird Gregor vom "Ernährer zum Parasiten" - genau das, was er in seinem alten Leben zu sein glaubte.
Interpretationshinweis: Die Verwandlung macht nur sichtbar, was schon vorher da war - Gregor war bereits ein "Fremdkörper" in seiner Familie und wurde ausgenutzt. Als Käfer kann er einfach nicht mehr funktionieren.