Das Leben in Südafrika als neue Heimat
Stell dir vor, du musst dein ganzes Leben hinter dir lassen - genau das passiert Ludwigs Familie. Südafrika wird zu ihrer neuen Heimat, aber diese Veränderung bringt sowohl Licht- als auch Schattenseiten mit sich.
Die Vorteile dieser neuen Heimat sind durchaus spürbar: Die Wärme des Indischen Ozeans, neue Eindrücke wie die beeindruckenden Eukalyptusbäume und sogar ein Besuch von Ludwigs Eltern schaffen Momente der Geborgenheit. Für zwei Wochen fühlt sich die Familie in Sicherheit und kann den "paradiesischen Anblick" ihrer neuen Umgebung genießen.
Doch die Nachteile wiegen schwer. Die Familie ist nicht freiwillig dort - Elisabeth spricht treffend von einer "Vertreibung ins Paradies". Die Sehnsucht nach der alten Heimat zeigt sich symbolisch in der Trauerweide, die sie pflanzen - ein typisch nordeuropäischer Baum, der ihre Verbindung zur deutschen Heimat ausdrückt.
Wichtig zu wissen: Die Ambivalenz wird besonders deutlich, als Ludwigs Eltern nach zwei Wochen nach Deutschland zurückkehren müssen, wo sie später im Vernichtungslager ermordet werden.
Die Parallelen zwischen Deutschland und Südafrika sind erschreckend: Auch hier gibt es Verfolgung und Diskriminierung. Der Gärtner wird diskriminiert, erhält Stempel in seinen Pass und darf öffentliche Parks nicht betreten. Heimat erweist sich als ein Gefühl, das nicht einfach übertragbar ist - selbst im vermeintlichen Paradies bleibt die Sehnsucht nach dem Vertrauten bestehen.