Der Großbauer und seine vier Töchter
Großbauer Wurrach ist der Patriarch einer alten Bauernfamilie, die seit 1650 auf dem Klotthof lebt. Als Schulze (Dorfvorsteher) ist er völlig von Traditionen und Verpflichtungen besessen - alles muss "traditionell korrekt" ablaufen, von Hochzeiten bis Beerdigungen.
Sein größtes Problem: Er hat keinen Sohn als Erben und will deshalb durch die Heiraten seiner vier Töchter sein Land vergrößern. Doch keine seiner Töchter heiratet wie geplant, was seine Pläne zunichte macht.
Hedwig arbeitet als Unterstützung für den Vater und überwacht Holzungen, Felder und Vieh. Sie findet keinen Verlobten und erhält den Spitznamen "Olle Schulze". Emma, die drittälteste Tochter, hat ein Verhältnis mit einem Handarbeiter, was der Vater nicht akzeptiert - er vertreibt sie sogar mit einer Axt.
Die jüngste Tochter Klara wird nach einer gescheiterten Verlobung (ihr Verlobter geht nach Australien) psychisch instabil. Sie sperrt sich vier Tage in die Räucherkammer ein, wird "verrückt" und verliert dadurch ihr Erbe. Der Vater verkauft ihr Land an drei verschiedene Käufer, entmündigt sie - am Ende ertrinkt sie im Winter im See, vermutlich durch Suizid.
Merke dir: Die Geschichte zeigt den Konflikt zwischen starren Traditionen und individuellen Lebenswünschen - ein typisches Thema des Naturalismus.