Zentrale Figuren und ihre Schicksale
Der Architekt ist ein klassischer Opportunist, der sich jeder Zeit anpasst. Als Arisierungsprofiteur nutzt er die NS-Zeit für seine Karriere, flieht später in den Westen, als er in der DDR in Ungnade fällt. Er entwirft und baut das Haus - wird zum zentralen Akteur der Ortsgeschichte.
Seine Frau hatte eigentlich andere Träume: Sie wollte Dompteurin oder Seiltänzerin werden, gab dies aber für die Ehe auf. Für sie ist Heimat kein Ort, sondern ihr Mann. Das traumatische Kriegsende, als sie von Rotarmisten vergewaltigt wird, verändert ihr Leben für immer.
Die jüdische Tuchhändlerfamilie steht stellvertretend für das Schicksal vieler deutscher Juden. Während Ludwig 1936 nach Südafrika auswandert und überlebt, werden seine Eltern Arthur und Hermine sowie seine Schwester Elisabeth mit Familie von den Nazis ermordet.
Denk dran: Die meisten Figuren bleiben namenlos ("Der Architekt", "Die Schriftstellerin") - dadurch werden sie zu Symbolen für ganze Bevölkerungsgruppen.