Die Frau des Architekten und der Rotarmist
Die Frau des Architekten ist eine lebenslustige, kindliche Person, die alle zum Lachen bringt und gerne schwimmt. Ihr unfruchtbarer Körper und ihre spielerische Art machen sie zur tragischen Figur, die sich nach Familie sehnt.
Während der Kriegszeit versteckt sie sich in einem geheimen Wandschrank, den ihr Mann für sie gebaut hat. Dort wird sie vom Rotarmist entdeckt - einem 15-jährigen Soldaten, der sich freiwillig gemeldet hat, nachdem die Deutschen seine Familie ermordet haben.
Die Begegnung zwischen beiden ist hochkomplex: Was als Vergewaltigung beginnt, entwickelt sich zu einer merkwürdigen Intimität. Sie nennt ihn "Mama", er weint, sie übernimmt die Führung. Beide riechen nach Pfefferminz und Kampfer - ein wiederkehrendes Motiv.
Diese Szene zeigt, wie Krieg normale menschliche Beziehungen zerstört und Menschen in unmögliche Situationen bringt. Die Ambivalenz zwischen Gewalt und Zärtlichkeit spiegelt die Komplexität der Nachkriegszeit wider.
Analyse-Tipp: Diese Begegnung ist zentral für das Verständnis von Schuld, Trauma und menschlicher Komplexität im Roman!