Das Mädchen - Stammbaum einer Tuchfabrikantenfamilie
Stell dir vor, deine ganze Familie wird plötzlich verfolgt und muss fliehen - genau das passierte der Familie des Tuchfabrikanten Arthur. Arthur und seine Frau Hermine kommen ursprünglich aus Guben und haben dort eine erfolgreiche Tuchfabrik aufgebaut.
Die Familie wird systematisch verfolgt, weil sie Juden sind. Ihr gesamtes Vermögen wird eingezogen und sie müssen ihre Heimat verlassen. Arthur träumt davon, eines Tages zurückzukehren, doch das wird ihm nie gelingen.
Ludwig, Arthurs Sohn, kann sich nicht von der Heimat trennen - seine Eltern sind noch dort und er fühlt sich als Bindeglied zwischen Familie und Heimat. Er besitzt eine Autofirma, muss aber unter dem Druck der Verfolgung sein "Grundstück mit Steg und Badehaus für die Hälfte des Verkehrswertes" an einen benachbarten Architekten aus Berlin verkaufen.
Das tragische Ende: Arthur und Hermine sterben durch Gaswagen, Ernst stirbt 1942 an Fleckfieber bei der Zwangsarbeit auf einer Autobahnbaustelle, und Elisabeth stirbt 1942 in Warschau. Nur einige Familienmitglieder wie Elliot (geboren 1939) und Elisabeth (geboren 1941) überleben in Kapstadt. Diese Figuren stehen stellvertretend für Millionen Menschen, die unter dem Holocaust litten.
Wichtig zu wissen: Diese Familiengeschichte zeigt beispielhaft, wie der Holocaust ganze Familien zerstört und Menschen ihrer Heimat, ihres Besitzes und oft ihres Lebens beraubt hat.