Die Entstehung von "Heimsuchung" - Von der Realität zur Literatur
Das Haus am See war mehr als nur ein Gebäude - es gehörte Erpenbecks Vorfahren und wurde zum Ausgangspunkt für intensive literarische Arbeit. Durch verschiedene Anträge musste sich die Autorin rechtlich mit dem Haus auseinandersetzen, was gleichzeitig die Idee des Schreibens in ihr weckte.
Erpenbeck betrieb richtige Detektivarbeit: Sie durchsuchte Archive, sprach mit Erben und Hinterbliebenen, sammelte Briefe und Dokumente. Je tiefer sie in die Geschichte eintauchte, desto mehr Material fand sie. Dabei entdeckte sie nicht nur Fakten, sondern auch die Sprache, Bräuche und Sitten vergangener Zeiten.
Die größte Herausforderung war die Erzählperspektive. Wer sollte diese vielschichtige Geschichte erzählen? Wie sollte sie vorgehen? Diese Überlegungen prägten die finale Struktur des Romans entscheidend.
Merke dir: Erpenbeck lässt sich selbst als Figur in ihrem Roman erscheinen - eine Meta-Ebene, die Realität und Fiktion verbindet.