Selbstzensur vs. Sprachlenkung
Alexander Görlach unterscheidet zwischen zwei Phänomenen: Selbstzensur und Sprachlenkung. Studien zeigen, dass Menschen bestimmte Themen wie Flüchtlingspolitik oder Patriotismus lieber meiden, um Konflikte zu vermeiden.
Selbstzensur ist noch Ausdruck der eigenen Freiheit – man muss nicht jederzeit über alles diskutieren. Sprachlenkung hingegen öffnet "die Tür ins Totalitäre", wenn bestimmte Instanzen Sprachverwendung vorschreiben und sanktionieren.
Die Herausforderung liegt darin, sprachliche Korridore zu finden, über die Konsens herrscht. Innerhalb dieser können dann kontroverse Themen diskutiert werden. Sprachgemeinschaften leben sowohl von ihren Tabus als auch von der Möglichkeit, diese zu durchbrechen.
Comedy als Problembereich: Comedians stehen vor der Herausforderung, Witze zu machen, ohne zu verletzen – was die kreative Freiheit einschränken kann.
Fazit: Die Balance zwischen Respekt und freier Meinungsäußerung bleibt eine der großen Herausforderungen unserer demokratischen Gesellschaft.