Kommunikationsmodelle verstehen: Watzlawick und Schulz von Thun
Stell dir vor, du könntest jeden Konflikt mit deinen Eltern oder Freunden besser durchschauen - genau dabei helfen dir diese beiden Kommunikationstheorien! Paul Watzlawicks fünf Axiome zeigen dir, dass Kommunikation nach festen Regeln funktioniert, während Schulz von Thuns Kommunikationsquadrat jede Nachricht in vier Ebenen aufteilt.
Watzlawicks erstes Axiom besagt: "Man kann nicht nicht kommunizieren." Selbst wenn du schweigst, sendest du durch Mimik und Körperhaltung Botschaften. Das zweite Axiom erklärt, dass jede Kommunikation einen Inhalts- und Beziehungsaspekt hat - du redest anders mit deinen Eltern als mit Fremden.
Die Interpunktion (drittes Axiom) bedeutet, dass jeder die Kommunikation unterschiedlich bewertet - oft gibt man dem anderen die Schuld und sieht das eigene Verhalten nur als Reaktion. Analoge Kommunikation (Tonfall, Gestik) und digitale Kommunikation (Wortbedeutung) können sich widersprechen.
Tipp: Achte mal bewusst darauf, wie unterschiedlich du mit verschiedenen Personen sprichst - das zeigt den Beziehungsaspekt!
Symmetrische Beziehungen bedeuten gleichartiges Verhalten, während komplementäre Beziehungen unterschiedliche Rollen haben wieMutter−KindmitPrima¨r−undSekunda¨rposition.
Schulz von Thuns Kommunikationsquadrat teilt jede Nachricht in vier Ebenen: Sachinhalt (Fakten), Selbstkundgabe (was der Sender über sich preisgibt), Beziehungsseite (wie man zum anderen steht) und Appellseite (was erreicht werden soll). Der Empfänger hört mit "vier Ohren" und kann die Botschaft auf jeder Ebene unterschiedlich verstehen.
Für die Kommunikationsanalyse literarischer Texte gehst du systematisch vor: Einleitung mit Textangaben, Zusammenfassung, Hauptteil mit Analyse anhand beider Modelle (mit Zeilenangaben!) und Fazit über die Figurenbeziehungen. Wichtig: Schreibe im Präsens und belege alles am Text!