Formale Aspekte - Das Handwerkszeug der Dichter
Gedichtformen haben ihre eigenen Gesetze: Die Ballade erzählt eine Geschichte, das Sonett folgt streng dem 14-Zeilen-Schema, die Ode ist feierlich-erhaben. Jede Form hat ihre eigene Wirkung und ihren eigenen Zweck.
Reimschemata sind wie Musikmuster: Der Paarreim (AABB) wirkt harmonisch-fließend, der Kreuzreim (ABAB) schafft Spannung, der umarmende Reim (ABBA) gibt Geborgenheit. Lern die Muster - sie kommen garantiert in der Klausur vor!
Metrum und Rhythmus sind das Herzschlag des Gedichts. Jambus unbetont−betont wirkt vorwärtsdrängend, Trochäus betont−unbetont fallend-schwermütig. Freie Rhythmen ohne festes Metrum sind typisch für moderne Lyrik.
Klausur-Hack: Klopfe das Metrum mit der Hand mit! So spürst du sofort, ob es regelmäßig läuft oder stockt - und kannst das interpretieren.
Kadenzen bestimmen das Fließen: Männliche Kadenz (betonte Endsilbe) wirkt hart-entschieden, weibliche Kadenz (unbetonte Endsilbe) weich-fließend. Klangfarbe entsteht durch helle (e,i) und dunkle (a,o,u) Vokale.