Der Realismus (1848-1890): Zwischen Revolution und Resignation
Stell dir vor, du lebst in einer Zeit, in der sich alles um dich herum rasant verändert – genau das war der Realismus! Nach der gescheiterten Märzrevolution 1848/49 waren die Menschen frustriert, weil ihre Hoffnungen auf politische Veränderungen enttäuscht wurden.
Gleichzeitig boomte die Wirtschaft wie verrückt. Eisenbahnen, Fabriken und Banken entstanden überall, aber das brachte auch Massenarmut und Arbeitslosigkeit mit sich. Viele Menschen zogen in die überfüllten Städte und suchten Arbeit.
Diese Widersprüche prägten die ganze Epoche: wirtschaftlicher Erfolg traf auf politische Stagnation. Die Menschen fühlten sich zerrissen zwischen Fortschritt und Existenzängsten. Das alte idealistische Weltbild funktionierte nicht mehr – stattdessen erklärten sie ihr Leben durch Zufall und Notwendigkeit.
Merkhilfe: Realismus = Realität + Poesie. Die Autoren wollten das echte Leben zeigen, aber schön verpackt!
Wichtige Autoren waren Theodor Fontane, Theodor Storm, Gottfried Keller und Wilhelm Raabe. Sie schrieben mit kunstvoller, poetischer Sprache und verwendeten meist einen auktorialen Erzähler oder ein lyrisches Ich.
Die Natur spielte eine besondere Rolle: Sie gab den Menschen Halt und Struktur in einer chaotischen Zeit. Wenn alles um sie herum verrückt spielte, konnten sie sich wenigstens auf die Naturgesetze verlassen.