Grundlagen der Sonette
Der Name Sonett kommt vom lateinischen "sonare" (klingen) und das passt perfekt - diese Gedichte haben einen sehr melodischen, rhythmischen Klang. Sie entstanden im Barock zwischen 1600 und 1720, als die Dichter klare Strukturen liebten.
Ein Sonett besteht immer aus 14 Versen, die in 4 Strophen aufgeteilt sind. Die ersten beiden Strophen nennt man Quartette (je 4 Verse), die letzten beiden Terzette (je 3 Verse). Diese Aufteilung ist nicht zufällig - sie hat eine wichtige Funktion!
Die Quartette analysieren eine Situation oder ein Problem. Das erste Quartett führt dich ins Thema ein, das zweite vertieft es. Beide verwenden den umarmenden Reim (a,b,b,a) - das bedeutet, der erste und vierte Vers reimen sich, genauso wie der zweite und dritte.
Die Terzette bringen dann die Synthese - sie fügen alles wieder zusammen und präsentieren oft eine Lösung oder Erkenntnis. Hier wird der Schweifreim verwendet. Das Wichtigste kommt ganz zum Schluss: Die Klimax oder Finalstruktur in der 14. Verszeile enthält die Hauptaussage des ganzen Gedichts.
Merktipp: Quartette = Problem analysieren, Terzette = Lösung finden!