Charakterisierung: Philipp und Emilia
Philipp verkörpert den gescheiterten Intellektuellen. Der erfolglose Schriftsteller leidet unter einer Schreibblockade und einem Kriegstrauma - viele Freunde im Krieg verloren. Er sieht sich als nutzlos und überflüssig, redet sich permanent runter und ist von Emilia finanziell abhängig.
Seine Kommunikationsunfähigkeit zeigt sich besonders in der Ehe - statt Probleme anzusprechen, flieht er ins Hotel. Bei Dr. Behude in psychischer Behandlung, kann er keinen Optimismus zulassen. Die Orientierungslosigkeit und Schlaflosigkeit machen ihn zum typischen Vertreter der traumatisierten Kriegsgeneration.
Emilia war vor dem Krieg wohlhabende Erbin, jetzt verkauft sie Antiquitäten für den Lebensunterhalt. Die Währungsreform hat ihr Vermögen vernichtet, sie schämt sich für ihre Situation. Als "Lumpenprinzessin" trägt sie verschlissene Luxuskleidung - Symbol für den gesellschaftlichen Abstieg.
Alkohol ist ihre Flucht vor den Problemen - betrunken verliert sie schnell die Fassung. Sie verurteilt den Nationalsozialismus, der ihre Familie um das Vermögen gebracht hat. Das Verlangen nach Freiheit zeigt sich in spontanen Aktionen wie dem Kettenkauf für die fremde Kay.
Beziehungsdynamik: Beide Partner flüchten vor der Realität - er ins Hotel, sie in den Alkohol. Kommunikation? Fehlanzeige!