Aufbau und erste Eindrücke
Enzensbergers Gedicht besteht aus fünf Strophen ohne festes Reimschema oder Metrum - das macht es besonders modern und alltagsnah. Die ersten vier Strophen haben jeweils vier Verse, die letzte Strophe bricht dieses Muster mit nur zwei Versen plus einem abgesetzten Vers.
Der Sprecher tritt als neutraler Beobachter auf und schildert verschiedene Alltagsszenen. Du begegnest einer Cellistin, die nach ihrer Musik lächelt, während der UN-Sicherheitsrat tagt. Eine Frau schminkt sich in ihrer zerstörten Küche, obwohl draußen geschossen wird.
Wichtige Stilmittel prägen das Gedicht: Die Anapher "der/das" am Strophenbeginn, Antithesen zwischen Alltag und Politik, und vor allem das wiederkehrende "obwohl". Diese Struktur macht die Gleichzeitigkeit von privatem Leben und Weltgeschehen spürbar.
Tipp: Achte darauf, wie das "obwohl" in jeder Strophe den Kontrast zwischen Privatem und Politischem verstärkt!