Woyzeck als tragische Hauptfigur
Franz Woyzeck ist ein einfacher Soldat aus der Unterschicht, der ums Überleben kämpft. Er arbeitet als Gelegenheitsarbeiter und ist völlig abhängig von anderen. Seine zerrissene Persönlichkeit zeigt sich in seiner gebrochenen Sprache - er kann kaum vollständige Sätze bilden.
Woyzecks Sprache verrät alles: Ellipsen, Wiederholungen und südhessischer Dialekt spiegeln seine innere Verwirrung wider. Er scheitert daran, sich mitzuteilen oder zu behaupten - ein Zeichen seiner gesellschaftlichen Entfremdung.
Die Schuldfrage steht im Zentrum: Ist Woyzeck frei und damit schuldfähig, oder ist er ein Produkt seiner Umstände? Büchner zeigt durch Determinismus, dass Woyzecks Handeln durch Hunger, Armut und Experimente bestimmt wird.
Seine psychische Erkrankung entsteht durch gesellschaftliche Bedingungen: Armut, Entmündigung als Soldat und körperliche Ausbeutung durch den Doktor führen zu Halluzinationen und Wahnvorstellungen.
Merksatz: Woyzeck ist gleichzeitig Täter und Opfer - ein Mensch, der an den gesellschaftlichen Verhältnissen zerbricht.