Boy Erased - Identität und Diskriminierung
Jared entwickelt sich von einem gehorsamen Sohn zu einer unabhängigen Person. Anfangs glaubt er alles, was man ihm sagt, dann hinterfragt er seine religiöse Indoktrination und wird schließlich emanzipiert. Seine Mutter Nancy durchläuft eine ähnliche Entwicklung - von unterwürfig zu mutig.
Sexuelle Vielfalt stößt in der Gesellschaft oft auf Heteronormativität und Homophobie. Jared leidet unter internalisierter Homophobie, weil er gelernt hat, dass Homosexualität Sünde sei. Erst als er offen mit seiner Identität umgeht, entwickelt er ein positives Selbstbild.
Toleranz vs. Diskriminierung wird drastisch dargestellt: Die "Konversionstherapie" nutzt psychische und physische Gewalt, Demütigung und Freiheitsentzug. Der fundamentalistische Leiter Victor Sykes ist heuchlerisch und sadistisch - er misshandelt die Jugendlichen im Namen der Religion.
Der Film spielt im "Bible Belt" Arkansas und zeigt die Ablehnung von Homosexualität in religiösen Gemeinschaften. Jareds Coming-of-age-Prozess bedeutet, dass er lernt, zu seiner Identität zu stehen, auch wenn es Konflikte mit der Familie bedeutet.
Entwicklung: Jareds Weg zeigt klassisch das Coming-of-age: von Gehorsam über Zweifel zur Selbstbestimmung.