Gefährliches Gruppenleben und neue Hoffnung
Der Alltag der indischen Straßenjugend ist geprägt von der ständigen Suche nach Sicherheit. Jeden Abend müssen sie einen geschützten Schlafplatz finden, um Überfällen oder sexuellem Missbrauch zu entgehen. Kinderhändler verkaufen sie an Restaurants oder Bordelle – eine brutale Realität, die der Film andeutet.
Überlebensstrategien entwickeln sich in der Gruppe: Ältere Jugendliche geben Verhaltensweisen wie Drogenkonsum oder Glücksspiele an die Jüngeren weiter. Das ist keine bewusste Entscheidung, sondern pure Notwendigkeit zum Überleben.
Aber "Slumdog Millionaire" zeigt auch Indiens technischen Fortschritt: Call-Center, Tourismus und neue Medien eröffnen Perspektiven. Heute haben auch Jugendliche aus der Unterschicht Hoffnung auf Aufstieg – besonders durch Englischkenntnisse und Berufe wie Computeringenieur oder Web-Designer.
Der Schlüssel zum Erfolg? Bildung statt Bollywood-Träume. Organisationen wie "Shelter Don Bosco" konzentrieren sich deshalb auf Schulbildung und praktische Berufsausbildung für Straßenkinder.
Wichtig für dich: Der Film wurde anfangs in Indien kritisiert, weil er negative Stereotype verstärken könnte – nach dem Oscar-Gewinn war die Stimmung aber durchweg positiv!