Ethische Kontrolle in der Wissenschaft
Kealey schlägt vor, dass internationale Wissenschaftsgemeinschaften und Fachzeitschriften die verantwortlichen Wissenschaftler ächten sollten. Er bezieht sich auf Michael Polanyi, der die Wissenschaft als eng vernetzte Organisation beschreibt, die auf spontaner Koordination basiert - ein Prinzip, das zur aktiven Ausgrenzung von Regelbrecher:innen genutzt werden könnte.
Als historisches Beispiel nennt er Fritz Haber, der einerseits durch sein Stickstoff-Fixierungsverfahren als Wohltäter der Menschheit galt, andererseits aber Giftgase für den Ersten Weltkrieg entwickelte. Trotz der ethischen Bedenken erhielt er 1918 den Nobelpreis - eine Entscheidung, die wissenschaftliche Neutralität betonte statt ethischer Werte.
Kealey argumentiert, dass die Forschungsgemeinschaft einen ethischen Standard durchsetzen sollte, ähnlich dem Hippokratischen Eid der Ärzte. Er schlägt vor, dass Regierungen diese Botschaft verstärken könnten, indem sie unethischen ausländischen Wissenschaftlern die Einreise verweigern.
Prüfungstipp: Achte bei der Analyse besonders auf Kealeys sprachliche Mittel und seine Argumentationsstruktur. Er nutzt historische Beispiele und Analogien, um seine Position zu untermauern - ein gutes Muster für deine eigene Argumentation!