Die Meisterin der Manipulation
In der siebten Szene zeigt Lady Macbeth ihr wahres manipulatives Talent. Als Macbeth kalte Füße bekommt und den Königsmord abblasen will, dreht sie richtig auf. Sie stellt seine Männlichkeit in Frage und nennt ihn einen Feigling - für die damalige Zeit absolut revolutionär.
Der Höhepunkt ihrer Grausamkeit? Sie erklärt, dass sie ohne zu zögern ihr eigenes Baby töten würde, wenn sie es versprochen hätte. Diese Aussage schockiert nicht nur Macbeth, sondern zeigt ihre völlige Morallosigkeit.
Die Geschlechterrollen in ihrer Ehe sind komplett vertauscht. Lady Macbeth dominiert das Gespräch, während Macbeth kaum zu Wort kommt und ständig unterbrochen wird. Sie ist eindeutig die stärkere Persönlichkeit in der Beziehung.
Klausur-Tipp: Achtet auf die umgekehrten Geschlechterrollen - das ist ein zentrales Thema, das Shakespeare hier kritisch beleuchtet.
Letztendlich ist Lady Macbeth eine Frau, die in einer männerdominierten Gesellschaft gefangen ist, aber trotzdem Macht erlangen will. Da sie selbst nicht Königin werden kann, manipuliert sie ihren Mann, um indirekt an die Macht zu gelangen.